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Arnold V 65 von Michael Peters

Umbauanleitung: mit DHL 050 und Glasmachers Schnecke

Die Verschiebelok ist mit Simplex-Kupplung ausgerüstet und eignet sich aufgrund der guten Haftreibung trotz des geringen Gewichts sehr gut für diesen Aufgabenbereich.
Nach dem Entfernen der oberen Aufbauten und des Motors wird das Fahrwerk mit zwei Muttern (M2) gegen Auseinanderfallen gesichert. Die Glühlämpchen sind ausgebaut, die Dioden werden ausgelötet (die Lömpchen werden durch LEDs ersetzt), unter der längeren Motorhaube werden Motoranschlüsse mit den Ferrithülsen entfernt, ebenso die Lampenhalterung und die Kontaktfeder für die Lampe. Vorsicht: nicht Sicherungsklemme für den Radschleifer entfernen.
Da die Lok mit dem Originalgetriebe bei 12V im Analogbetrieb ca. 170km/h fuhr (viel zu schnell für einen Rangierhobel) und der Motor ein schlechtes Anlaufverhalten zeigte, entschied ich mich, gleichzeitig mit der Digitalisierung eine Getriebeänderung (System Glasmachers) vorzunehmen, wodurch sich die Drehzahlcharakteristik bei langsamer Geschwindigkeit auch im Digitalbetrieb erheblich verbessert. Die Schnecke wird nach Anleitung von Herrn Glasmachers gewechselt.
Der Motor mit der neuen Schnecke ist wieder eingebaut und vor den änderungen entsprechend Bild 1 werden ausgiebige Testfahrten vorgenommen.
Oberhalb des Motors ist nur knapp 1,5mm Platz zum Dach der Lokführerkanzel, zu wenig für den Decoder, außerdem wird der Motor trotz der geringen Stromaufnahme von ca. 110 mA sehr warm. Der Raum reicht aber aus, dort eine Lötschnittstelle unterzubringen. Aus einer SMD-Experimentierplatine werden 2x6 Lötpads ausgesägt, in die Lötpads 0,3 mm Löcher gebohrt und mit dünnem Draht verbunden. Dann wird das Platinchen auf Schleifpapier auf eine Stärke von 0,5 mm heruntergeschliffen und mit doppelseitigem Klebeband auf den Motor geklebt. Anstelle der Glühlämpchen werden SMD - LEDs nach dem Anlöten von Kontaktdrähtchen senkrecht auf die Bodenplatte geklebt (Sekundenkleber) und mit den Vorwiderständen (470W) und der Lötschnittstelle verkabelt; ebenso die Motor- und Gleisanschlüsse.
Vor dem weiteren Zusammenbau wird der Lichtaustritt geprüft. (Damit das Spitzenlicht auch bei schrägem Betrachten besser zu erkennen ist, kann man kleine, ca. 1,5mm lange Stücke einer Glasstecknadel (gibt es als Gardinenstecknadel) in die Lampen kleben).
Der einzig, wirklich ausreichende Platz für den kleinen DHL050-Decoder ist in dem langen Motorvorbau der Lok, wenn man nicht einen Fauli (wie in einem anderen Umbau beschrieben) einbauen will. In einer feinmechanischen Werkstatt habe ich mir eine 3 mm breite, 15 mm lange und 6 mm tiefe Nut in den Metallblock fräsen lassen (war sogar kostenlos).
Die Nut wird oben mit Nagellack isoliert, der Decoder wird auf ein Stückchen Messingwinkelblech geklebt (hergestellt aus 0.5 mm dickem Blech, das man mit einer Schere zurechtschneiden kann).
Mit Wärmeeleitpaste (klebt auch ein etwas) wird der Decoder in die Nut geklebt. Mit einem Stückchen Pappe (2 mm dick, 2 mm breit) wird der Decoder dann im Bereich der mittig zwischen den Köfern (6 Beine) sitzenden Kondensatoren festgeklemmt. Die Anschlusskabel werden an der Außenseite mit einer eingeklebten Halterung fixiert. So können sie nicht mit der scharfen Glasmachersschnecke in Berührung kommen. Zu sehen ist, dass die Decoderhalterung noch ca. 1,5 mm über den Block hinausragt (daher musste die Glühlampe nebst Halterung entfallen). In der vorderen Ecke sitzt die LED, wenn die Lok wieder zusammengebaut wird.
Nach dem Aufsetzen des Vorbaus werden die Anschlusskabel abgelängt verzinnt und auf der "Schnittstelle" verlötet. Bei Servicearbeiten wie Schmierung der Schnecke, Ausblasen des Motors und zum Motorschleiferwechsel lässt sich alles leicht demontieren und wieder zusammensetzen. Wichtig: nach jedem elektrischen Verdrahtungsschritt mit einem Ohmmeter auf Durchgang und Kurzschluss prüfen, da nach dem Zusammenbau nur noch die Schnittstelle zugänglich ist.

Programmierung: Adresse: XX, Geschwindigkeit: 7 (~ 85km/h) Impulsbreite: 4 Regelung: 2 alle anderen Parameter nach Bedarf. Die Lok lässt sich in den unteren Geschwindigkeitsstufen sehr gut regeln und das Rangieren mit der Simplexkupplung funktioniert sehr gut. Dank der Glasmachers-Schnecke hat der Motor auch bei geringer Lokgeschwindigkeit eine gute Drehzahlcharakteristik, weil doppelte Drehzahl.
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