Minitrix Stückgut Schnelltriebwagen  VT 10        23.Januar.2018        

     

 Auch bei Hegermann sind die Messingätzteile erhältlich.

Umbauanleitung:  verwendet werden Messing Ätzteile  und ein VT62 Untergestell motorisiert von Trix.

So soll er also einmal aussehen, wenn der Umbau fertig ist. Wir benötigen also einen Messing Ätzteilesatz VT10 und den Triebwagen VT62 von Trix. Das Triebwagengehäuse wird nicht benötigt.
Folgendes Werkzeug hilft: Ein vernünftiger Lötkolben mit langer Spitze, o,5mm dickes Lötzinn mit Flussmittel, Entlötlitze, Minibohrmaschine mit Bohrern 0,2 bis 2mm, eine Rocosäge, Nadelfeilensatz, Stiftenklöbchen, Proxon Zylinderfräser, einige feine Flach und Spitz-Pinzetten, eine gerade Nagelschere, kleiner Winkel, Pattex Kraftmix, Conrad Sekundenkleber dickflüssig, und 1000 sowie1200 Schleifpapier.
 
 
 
 
 
 
 
 
Dies sind die  Teile: Eine Ätzplatine in sehr sauberer Ausführung, ein Resindach, Kleinteile die nach der Lackierung angebracht werden und ein Satz Nassschiebebilder als VT10 oder VT 69.9. Bei diesem Umbau habe ich die Beleuchtung weiß/rot  des VT62 beibehalten und statt der beiliegenden Lampennachbildungen zwei 2mm Messingröhrchen eingelötet. Dadurch ist ein weiß/roter Lichtwechsel vorn und hinten wie beim Original gegeben. Weiterhin wurden von mir die Rastnasen nachgebildet damit der neue Wagenkasten genau wie der alte einrastet. An beiden Enden wurden Verstärkungen in Höhe der Drehgestellstifte eingelötet. Dadurch kann dieser Stift nicht zur Hälfte  aus dem Fahrgestell herausfallen was ein Leerlaufen des Zahnrades zur Folge hätte.
Es beginnt mit dem Ausschneiden der Teile mit einer geraden Nagelschere. Zuerst werden beide Seitenteile mit je einer daran befindlichen Front, die vier Schiebetüren, die Gitterfenster, die Führerstandtüren und kleinen Fenster benötigt. Jetzt muss entschieden werden, kleben oder Löten. ich habe mich für Löten entschieden da eine nachträgliche Korrektur möglich, und ein Lötkolben mit SMD Spitze vorhanden ist. Sekundenkleber kann man auch lösen  aber manchmal lösen sich dann auch Teile die eigentlich dran bleiben sollten. Weiterhin kann beim Lackieren das Wagengehäuse komplett in ein Marmeladenglas mit Azeton gesteckt werden und ist dann 100% entfettet, oder eine schlechte Lackierung ist komplett wieder entfernt.
 
Die Zeichnung, hier mit geschweißten Schiebetüren. Im Bausatz sind es genietete Türen. Das Nietband verläuft in Fortsetzung der Seitenwandbänder. Es gab drei, leicht unterschiedliche, Ausführungen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
1) Auf beiden Außenwänden werden je zwei Schiebetüren aufgelötet ( Nietreihe waagerecht, schmale Seite oben) 
2) An der rückseitigen Biegekante beider Seitenwände wird über einem Haarlineal die Vorderfront um 90 Grad von der Längswand abgewinkelt. Geht sehr leicht und kann ohne Hilfsmittel gebogen werden. Mit Winkel kontrollieren. Auf einer Lötunterlage ( hier im Bild eine Glimmerplatte von Fohrmann) werden jetzt innen die Gitterfenster, Führerhaustüren und kleinen Fenster aufgelötet. Einfachste Methode, wenig Lötzinn rundherum, Lötfett auf den Fensterrahmen, Rahmen passgenau auf den Ausschnitt legen, mit Pinzette andrücken und Lötkolbenspitze einmal rund um das Fenster ziehen. Wenn das Lötzinn richtig bemessen war, quillt unter dem Fenster nichts hervor, ansonsten war zuviel Lötzinn aufgebracht. Lötpaste geht ebenfalls einseitig, dann braucht nicht vorverzinnt zu werden.
 
 
 
 
 
 
 
 
3) Beide Seitenteile mit abgewinkelten Fronten werden stumpf in je einer Ecke zusammengelötet. Als Hilfe kann man sich einen kleinen Winkel außen an die Ecke legen und mit Stecknadeln die Längswände etwas fixieren. Dabei kann es hilfreich sein mit einer Haarklammer die Führerhaustür zu fixieren damit sie sich nicht wieder auslötet.
 
 
 
 
 
4) Ein überstehendes 12mm Sperrholzbrettchen im Schraubstock ist eine gute Unterlage zur Weiterbearbeitung. Nur bei Beibehaltung der Originalbeleuchtung  bohren wir nun mit einem 1,5mm Bohrer die Lampenlöcher vorsichtig auf und erweitern diese per Hand mit 2mm Bohrer im Stiftenklöbchen. Von einem 2mm Messingrohr werden mit der Rocosäge 4  Stücke a 3mm abgelängt und entgratet. Damit nun die Lampen alle gleich lang und gerade in der Front sitzen  bohren wir in das senkrechte Sperrholzbrett ein 1,9mm ø Loch, 1 mm tief. In das Loch wird die Lampenhülse gesteckt und die Wagenkastenfront obendrauf. Von innen werden nun die 4 Hülsen mit Lötzinn fixiert. Damit stehen die Lampenkörper vorn 1mm hervor und innen 1,7mm. Später wird in die Hülsen ein 3mm langes Lichtleitkabel gesteckt.  5) Weiter geht es mit der Sonnenblende, eine pro Seite, die vorher noch an der vorgegebene Linie 90 Grad abgewinkelt werden muss. Lötzinn an die Sonnenblendenkante, Lötfett an das Fenster und mit Lötkolben kurz erwärmen. 6) Das Riffelblech zwischen den Lampen wird in den vorhandenen Schlitzen  von innen verlötet.
 
 
 
 
 
Im Bild ist der Stahlstift zu sehen welcher recht locker in der Bohrung des Drehgestells sitzt . Da der Abstand zwischen Wagenkasten und diesem Stift ca.2,5mm beträgt lötet man innen auf den Wagenkasten am unteren Rand je ein Messing Vierkantstück ( Vollmaterial oder U-Profil ist egal )
Dadurch kann der Stift nicht mehr wandern. Ausführung siehe nächstes Bild.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
7) Hier sind die zwei Verstärkungen zu sehen. Die genaue Position wird ermittelt, indem man den Wagenkasten aufsetzt und den freien Platz markiert.  Die Lampenröhrchen habe ich übrigens leicht nach innen angeschrägt.
8) Damit der Wagenkasten auf dem Minitrix Unterteil besser hält nutzen wir die vorhandenen Rastnasen Vertiefungen im Wagenunterteil. Kasten und Unterteil nebeneinander legen und anzeichnen wo die Rast-Löcher sind. An diesen Stellen wird im Wagenkasten bündig mit der Unterkante je ein 3  mm  langes Stück 0,8mm Messingdraht aufgelötet. Nun rastet das Oberteil wie im Original ein.
 
 
 
 
 
 

Nur noch einmal zur Verdeutlichung. Verstärkung und Rastnasen.

 

 

 

 

9) Das Resindach passt normalerweise gut, jedoch hat das Minitrix- Fahrgestell in der Mitte über dem Motor eine Erhebung. Man könnte diese einfach abkneifen, würde dadurch aber die Längsstabilität schwächen. Daher wird das Dach eingespannt und innen in der Mitte mit einem 6mm Zylinderfräser 1,5 mm tiefer gefräst. Dadurch sitzt das Dach bündig auf dem Kasten mit dem es später nach der Lackierung der einzelnen Komponenten verklebt wird.

 

 

 

 

10) Unser Sperrholzbrettchen diesmal hochkant im Schraubstock eingespannt, dient als Fixierhilfe beim ankleben der Oberlicht Seitenteile. Die Oberlicht Seitenteile sind versäubert, rückseitig mit einem Glashaarpinsel aufgeraut. Das Dach wird mit Haarklammern oder Haltepinzetten hochkant am Brett festgeklemmt. Mit einem Zahnstocher wird Sekundenkleber dickflüssig in ganz geringer Menge auf der Seite verteilt und dann das Oberlicht Seitenteil aufgelegt, justiert und angedrückt. Nach 20 Sekunden ist es fest und das Ganze wird auf der anderen Dachseite wiederholt. Hilfreich sind kleine Haarklammern zum vorübergehenden Fixieren.

 

 

11) Weiter geht es mit dem Oberlicht Dachteil. Das Dach selber wird auf unserem Brettchen mit vier Stecknadeln fixiert und das versäuberte Oberlicht - Dachteil an beiden Enden über den Schaft eines 5 mm Bohrers leicht vorgebogen. Dann wird dieser Streifen innen am Ende und jeden cm an beiden Außenkanten leicht verzinnt. Auf beide Seitenteilkanten kommt wieder Lötfett und das Oberteil wird passend aufgelegt. Auf ein Ende wird ein leichtes Gewicht gelegt und das andere Ende mit einem Uhrmacher Schraubenzieher angedrückt und die Lötspitze entlang der beiden Kanten geführt. Durch das Lötfett verbindet sich Ober- und Unterteil ganz schnell ohne das Lötzinn heraustritt. (Man war ja sparsam mit dem Zinn )

 

 

12) der Wagenkasten wurde erst mit Azeton vom Lötfett gereinigt ( Vorsicht, geklebte Teile lösen sich wieder ) und dann mit dem Glashaarpinsel  angeraut  für besseren Halt der Grundierung ) Dann wurde er auf das Unterteil aufgesetzt bis er einrastet. Das Dach wurde ebenfalls gereinigt und aufgesetzt. Die Stellprobe zeigt, ob noch nachgebessert werden muss.

 

 

 

13) Die Doppeltür gehört über den Stangenantrieb. Nun werden alle Löcher für die Teile gebohrt, die nach der Lackierung noch angebracht werden. Dazu gehört die Glocke, die Hupe, beide Kamine, Lufthutzen, Signalhalterungen Kupplungsatrappen, Bremsluftschläuche usw. Diese würden ansonsten die Lackierung nur erschweren.

Rote Drehgestelle gab es bei diesem Triebwagen nicht.

 

 

 

14) Nach der Stellprobe wird der Wagenkasten und das Dach wieder getrennt. In den Wagenkasten werden Stirn - und Rückseitig die 0,3mm Löcher für die Handgriffe gebohrt. Die Handgriffe sind von Roco vom VT 115 und liegen dem Umbausatz nicht bei. Sie gehören aber eigentlich dran, je einer links und rechts vom Führerstandsfenster, sowie an den Türen vorn und hinten. Oben mittig das Loch für die Pfeife. 

15) Die Puffer werden in die vorhandenen Löcher der Pufferbohle geklebt und die Pufferbohle bündig mit der Vorderkante unter dem Wagenkasten mit Uhuplus befestigt. Eventuell muss die Pufferbohle geringfügig schmaler in der Höhe werden, auf alle Fälle darf sie nicht auf dem Kupplungsschacht aufliegen. Als Klebehilfe wieder das Brettchen mit Doppelklebeband auf dem die Pufferbohle rutschfest liegt, oben auf dem Wagenkasten ein Stück Metall zur Beschwerung bis zum Aushärten des Klebers. Man kann die Pufferbohle auch anlöten, ich habe mich allerdings mangels Löterfahrung mit Weißmetall / Messing nicht getraut.

 

 

 

 

Die besagten Roco Griffe, ein Spritzling, den man einzeln bekommen kann.

 

 

16) Weiter geht es mit den Laufbrettern auf dem Dach. Diese werden mit sehr wenig Sekundenkleber dickflüssig aufgeklebt. Vor dem Lackieren werden seitlich die beiden Kaminlöcher  und vorne die Löcher für Glocke, Lüfter und Lufthutze mit 1mm Bohrer angebracht .

 

 

 

 

17) Bei der Stellprobe schien das Licht vorn und hinten durch die Führerstand-Fenster. Daher wird je ein Messingstreifen vom Rahmen der Ätzplatine abgetrennt und auf die Kante über dem Lichtschacht geklebt. Das Maß ist abhängig vom jeweiligen Wagenkasten. ( Es kann auch ein Stück schwarzer Karton sein, noch besser ist ein Stück schwarzer weicher Schaumgummi )

 

 

 

 

 

 

 

18)  Da das Originaloberteil sowieso abgenommen ist kann man gleich das Fahrgestell digitalisieren ( Analogfahrer lesen bei Lackierung weiter ) Mit einem  DH10C Multiprotokolldecoder ist man für alle Fälle gerüstet. Dazu entfernt man alle Entstörteile auf der Platine, schneidet die Massefahne auf der Motorrückseite ab, trennt die Leiterbahn vom Motoranschluss gegenüber und fräst oder sägt ein Loch in der Größe des Decoders in die Platine.

 

 

 

 

19) Der Decoder ist kopfüber eingeklebt. Damit sind die Susikontakte besser erreichbar.  Pin 1 ist hier oben rechts mit der orangenen Litze die an den Motor oben im Bild gelötet wird. Grau Pin 2 wird durch eine 1mm Bohrung unter der Platine geführt und an das Kohleblech direkt angelötet. Rot von der Schleiferplatte an Pin 3, schwarz Pin 4 an die Masse. weiß Pin 5 an weiß links und rot rechts. Gelb an rot links und weiß rechts.

 20) Der SH10A  wird links im Bild auf die Platine geklebt und mit dem DH10C verdrahtet. Die beiden braunen Litzen führen zum Lautsprecher auf der Unterseite.

 

 

 

 

 

 

21) Der Lautsprecher wird unten zwischen das Sprengwerk geklebt

 

 

 

 

 

22) Der Wagenkasten und das Dach werden nochmals mit Alkohol oder Wundbenzin entfettet, bevor alles leicht grundiert wird. ( Messing muss grundiert werden ) Ich habe mir den Luxus geleistet, alles mit dem Glashaarpinsel zu bürsten. Für das Dach und den Wagenkasten wird aus Holz oder Styrodur eine Halterung gebaut, bei der die Ober- und Unterkanten zum Lackieren frei sind. In einem halben Umzugskarton kann man dann die Teile mit der airbrush Pistole spritzen.

 

23) Der Wagenkasten wird chromoxydgrün RAL 6020 gespritzt, das Dach eisengrau RAL  7011 oder 7022 Umbragrau. Bei Farben scheiden sich die Geister, nur der Vollständigkeit halber: Weinert Acrylfarben, Tamiya Farben auf Alkoholbasis , Oesling  Farben auf Wasserbasis, Humbrol Farben auf Kunstharzbasis , Revellfarben Kunstharz verdünnt. Letztere  brauchen Erfahrung zum spritzfertigen Einstellen. Da ich noch eine Hama airbrush von meiner Tochter hatte, sowie 2 Flaschen Treibgas, konnte ich es nicht abwarten und habe nach einigen Probesprühungen auf Messingresten das Dach und den Wagenkasten "geairbrushed ". Trotz meiner Bedenken als "Lackieranfänger" befriedigt mich das Ergebnis. Wichtig war für mich das Verhältnis Farbe / Verdünnung, sowie die Möglichkeit, mit der Pistole erst Luft, und dann langsam mehr Farbe zuzugeben und am Schluss mit Luft wieder aufzuhören. Insgesamt habe ich drei Durchgänge mit 5 Minuten Pause dazwischen gesprayt nach dem Motto" lieber ein dünner, feiner Nebel und das mehrmals, als einmal dick drüber und alles zukleistern. Also nochmal: Metallhaftgrund von Humbrol,  1 Stunde im Karton mit Heizlüfter davor. Dann Humbrol mit Azeton so gemischt, das die Farbe von einem Zahnstocher wie Wasser abläuft. Dreimal im Abstand von ca. 3 bis 5 Minuten hauchdünn gesprayt. Im Spritzkarton 1 Stunde mit Heizlüfter davor getrocknet. Vorteil des Verdünnens mit Azeton ist die sehr gute Spritzfähigkeit und die extrem schnelle Trocknung der einzelnen Schichten. Ein Lackieren mit Weinert Acrylfarben und deren Spezialverdünnung brachte auf Messing ein sehr besch...  Ergebnis und die Farbe war nach 24 Stunden Trockenzeit nicht grifffest. Weiterhin wurde bei Lackierung mit Abklebeband die abgeklebte Farbe teilweise wieder mit  abgezogen. Besser ist es bei Kunststoffteilen, hier ist das Ergebnis sehr gut.

24) Nach dem Trocknen der Farbe wird das Dach mit den Zurüstteilen bestückt. Der Wagenkasten bekommt seine Fenster wobei man die beiden Führerstandfenster des Originalaufbaus verwenden kann, sie müssen nur  in der Höhe 1mm kürzer werden. Nun erfolgt die Beschriftung mit den beiliegenden Nassschiebebildern, das geht einfacher als gedacht. Die Trägerfolie ist allerdings etwas dick geraten und dürfte etwas dünner sein. Die Handgriffe und Hupe werden eingeklebt und dann wird das Dach eingeklebt, dabei erst ganz wenig Sekundenkleber dickflüssig in den Wagenkasten, das Dach einsetzen, und nach dem Trocknen von innen auf die Naht Uhuplus. Dadurch quillt kein Uhuplus zwischen Wagen und Dach heraus. Der ganze Wagen wird nun mit mattem Klarlack eingesprüht, ( airbrush ) damit die Schiebebilder fixiert bleiben. Auf keinen Fall Schmincke Fixierung benutzen.

25 ) Fertige Ansicht von links, Glocke, Kamin, Leiter, Handgriffe etc. machen das Bild komplett.

 

 

 

 

 

26) Auch von vorne macht der VT10 eine gute Figur. Die Lichtleiter des Originalkastens habe ich etwas gekürzt wieder verwendet. Dadurch hat man eine helle gleichmäßige Beleuchtung. Im Gegensatz zum Bild im EM muss der Längsträger mit VT 10 oder VT 62 Beschriftet werden

Einstellung des SX Decoders:

Adresse XX, Geschwindigkeit 5, Verzögerung 2, Impuls 2, Halteabschnitte nach Belieben.